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Lösungsorientierung

Die Frage bleibt- und die LeserInnen werden sie sich, so denke ich, nach der Lektüre früher oder später auch stellen: ist dieser Ansatz eine vielversprechende neue Technik oder ist diese Technik eine vielversprechende neue Haltung?“

J. Hargens in Walter/Peller 2004

Der inhaltliche Hintergrund der von uns verwendeten Methoden basiert vor allem auf dem ressourcen- und lösungsfokussierten Ansatz der Kurzzeittherapie nach Kim Berg /de Shazer, der systemisch-lösungsorientierten Beratung und kunsttherapeutischen Ansätzen, die wir seit 1996 versucht haben, auf das Gebiet der sozialpädagogischen Arbeit mit jungen Menschen zu übertragen.

Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie ist eine zukunftsorientierte, zielgerichtete Herangehensweise zur Verkürzung von Beratung und Therapie und entwickelte sich eher aus praktischen Erfahrungen als aus theoretischen Konzepten.

Der Ansatz geht von dem Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen, Ausnahmen vom Problem zu konzentrieren anstatt auf Probleme und deren Entstehung. Die Arbeit kann deswegen oft kurz sein, weil sie von der Annahme ausgeht, dass innerhalb der Beratungszeit nur Anregungen, Anstöße für die eigentlichen Entwicklungs- und Veränderungsprozesse gegeben werden, die im konkreten Alltag des Klienten umgesetzt bzw. vollzogen werden müssen.

Irrtümlich wird oft angenommen, dass lösungsorientiertes Arbeiten eine Art „positives Denken“ sei und Probleme grundsätzlich ignoriere.

Tatsächlich werden vorhandene Probleme durch die verwendeten Gesprächstechniken gewürdigt, und wir bekunden unser echtes Interesse daran, Notlagen zu verstehen.

Relativ schnell stellen wir aber Fragen wie z.B: „Welche Veränderung hättest du gerne, was dieses Gefühl/diesen Gedanken/dieses Verhalten anbelangt“. Durch das Sprechen über Wünsche sind vorhandene Probleme im Hintergrund weiterhin präsent, die Jugendlichen legen aber die Hauptrichtung und (-energie) ihrer Arbeit in die Entwicklung von Lösungen.

Wenn Menschen ihre eigenen Lösungsbeschreibungen entwickeln, bietet ihnen das eine sprachliche Struktur, in der positive Erfahrungen nicht mehr verworfen werden müssen. Diese werden nun eher als etwas wichtiges und glaubwürdiges wahrgenommen und können als Beleg für eine sich entwickelnde Lösung akzeptiert werden.

 

"Wir suchen nach Lösungen, die einfach sind. Einfach, nicht leicht."

Steve de Shazer in einem Interview am Syst- Institut

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